Die Kunst war, seit frühester Kindheit, ein lebendiger Bestandteil im Leben des 1959 in Verona geborenen Cesare Marcotto. Die ersten Eindrücke gewann er im Atelier des Malers und Bildhauers Cen Puglielli, einem Cousin seines Vaters. Nach seiner künstlerischen Ausbildung am Instituto d’Arte N. Nani in Verona (Diplomabschluss 1979), weckte das Theater sein Interesse. Er nahm an einigen von Jerzy Grotowsky geleiteten Theaterlaboratorien in der Toskana und in der Lombardei teil und setzte seine Ausbildung am Istituto di Cultura Scenica Orientale IXO des Teatro Tascabile in Bergamo, unter der Leitung von Renzo Vescovi, fort, wo er orientalische Theaterwissenschaften studierte. Ab 1983 wirkte er als Bühnenbildner, eine Tätigkeit, die ihn an die prominentesten italienischen und europäischen Opernhäuser führte, unter anderem die Scala von Mailand, die Oper Regio von Parma, die Arena seiner Geburtsstadt Verona, wie auch die Opernhäuser von Paris und Brüssel. Es ergaben sich Zusammenarbeiten mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten der Kunstszene: mit dem Regisseur, Bühnenbildner und Maler Fiorenzo Giorgi und dem Bühnenbildner und Bildhauer Miguel Berrocal. Anlässlich des Concorso Nazionale di Scenografia gewann er 1986 den italienischen Bühnengestaltungswettbewerb für das Bühnenbild Toti Dal Monte im Teatro Comunale von Treviso, wo er die Szenen für Giuseppe Verdis ›Un ballo in maschera‹, unter der Regie von Renzo Giacchieri, entwarf. Im Anschluss an diese Würdigung folgten zahlreiche Opern-, Theater- und Fernsehproduktionen, unter anderem für den italienischen Fernsehsender RAI1, an denen Marcotto als Bühnenbildner und Kostümbildner mitwirkte. In Rom erarbeitete er Szenen für diverse Vorstellungen in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Schauspieler Alessandro Benvenuti und in Deutschland entwarf er, gemeinsam mit dem Regisseur Pavel Fieber, verschiedene Bühnenbilder für das Pfalztheater in Kaiserlautern.
Zeitgleich vertiefte er seine Erfahrungen als Maler und Bildhauer und verlieh seinen künstlerischen Visionen in Malerei und Bildhauerei Gestalt. Anfang der Neunzigerjahre konnte er bereits die ersten Ausstellungen seiner Werke in Deutschland realisieren. Das wachsende Interesse an seiner, sich durch starken Eklektizismus auszeichnenden Kunst, führte dazu, dass er 2003 seinen Wohnsitz nach Deutschland verlegte, wo er in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Ausstellungen, Werke und Projekte präsentierte.
Marcottos bildhauerische Arbeiten haben zum Teil eine figürliche Wirkungsweise, wobei auch sie wie in der Malerei abstrakte Energie äußerst großer Komplexität sichtbar machen. Die vom Künstler gewählte Ausdrucksform setzt sich aus Strukturen und Geflechten zusammen, in denen ungestüme Kraft und Zartheit zusammentreffen und auf unerwartete Weise Ausgeglichenheit und Harmonie schaffen. Die in den Epen der antiken Mythologie Anregung findenden Inhalte erzählen von zusammengefügten, ineinander verflochtenen Körpern oder Formen die zerrinnend in andere Körper oder Formen übergehen. Die Technik besteht aus einer akribischen, auf die kleinste Einzelheit eingehenden Modellierung mit anschließendem Bronzeguss im Wachsausschmelzverfahren. Die Sockel der Bronzeskulpturen sind aus Holz, Ton, Granit oder Beton gefertigt und sollen nicht als Zubehör verstanden werden. Sie sind in Symbiose zum Kunstwerk gehauen oder geformt worden und bilden zusammen mit der Skulptur eine einzige, vollendete und kohärente Form.
Marcottos Malerei ist heute geprägt von einem visionären Anteil, dessen Vielfältigkeit das “Informale“ seiner Frühwerke übersteigt, um zu einer immer reineren und freieren Abstraktion zu gelangen, die den Betrachter zu ergreifen und durch die Wucht der Eindrücke mitzureißen vermag. Diese Gemälde setzen eine unbändige Kraft frei und zugleich eine unerwartete Zärtlichkeit, zwei Gemütszustände, die sich dank seltener Form- und Farbkonstellationen finden. Die von Marcotto auf großflächiger Leinwand angewandte Technik des Wurfs der Farben ist im Verlauf seiner über dreißigjährigen Tätigkeit als Künstler verfeinert worden und bildet die Grundlage für seine abstrakten Bilder. Dynamisch eingesetzte und eine besondere plastische und kompositorische Wirkung aufweisende Pinselstriche ergänzen den Wurf der Farben in seinen kleinformatigen Bildern.
In der Malerei auf Glas, die Marcotto mit der von ihm entworfenen Technik des Werfens von Farben (Schütttechnik) erstmals im Frühjahr 2010 in den Glasstudios Derix in Wiesbaden realisierte, fügen sich zwei neue natürliche Elemente hinzu, Transparenz und Licht, die im harmonisierenden, farbenreichen Werk integriert werden und die Resonanz der Farbe auf prächtige Weise verstärken.
Marcottos Werke sind in privaten und öffentlichen Sammlungen in Deutschland und Italien zu finden, unter anderem im Edwin Scharff Museum in Neu-Ulm, im Kultusministerium Rheinland-Pfalz in Mainz, in der Sammlung des Landespräsidiums in Karlsruhe, im Verlagshaus Vallecchi per l’Arte in Florenz und in den Päpstlichen Sammlungen des Vatikans in Rom. Ausgewählte Bilder und Skulpturen von Marcotto können käuflich erworben werden. Wenn Sie an einem seiner Kunstwerke interessiert sind, dann setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Gerne wird er sich, nach Vereinbarung, in seinem Atelier Zeit für Sie nehmen.
Wilhelmshof, Siebeldingen (2024)
A Cor Conta, Palácio da Cultura Ildo Lobo (2023)
Die Zartheit des Wassers, Stadtgalerie Otterndorf (2020)
GLAS - Kunst trifft Handwerk, Handwerkskammer Wiesbaden (2018)
Die Natur erzählt – Die Farbe ist, Rathausgalerie Hirschberg (2017)
Wort – Wandlung – Frieden, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim (2015)
Sinnlichkeit des Abstrakten, Villa Böhm, Neustadt an der Weinstraße (2015)
Geometrie des Wassers, Galerie artelier 21, Rheinzabern (2011)
Poesia Marcotto, Galerie Bernhard Schwanitz, Würzburg (2010)
Wasserfragmente, Deutsches Schuhmuseum, Hauenstein (2009)
Wassergeometrien, Stadtgalerie Otterndorf (2009)
Trotz allem Frieden, Kulturzentrum Content 18, Mannheim (2007)
Wand, Brünner Stadttheater (2006)
Spannungsharmonien, Kahnweilerhaus, Rockenhausen (2006)
Frieden als …, Hambacher Schloss (2005)
Frieden als …, Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg (2003)
Frieden als …, Kulturzentrum Vinningen (2003)
Sonnenspuren, Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg (2000)
Galerie Vinizki, München (1998)
Institut für Italienische Kultur, München (1997)
Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm (1996)
Institut für Italienische Kultur, Hamburg (1995)
Marcotto Malerei – Berrocal Bildhauerei, Galerie Zulauf, Freinsheim (1994)
Das Drama in der Farbe, Pfalztheater Kaiserslautern (1992)
Cesare Marcotto
Bergstr. 2 in 67434 Neustadt an der Weinstraße
cesare.marcotto@mail.de | www.cesaremarcotto.de
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